Was ist Schimmelpilzbefall oder Schimmel in der Wohnung?
1. Was ist Schimmelpilzbefall oder Schimmel in der Wohnung? Wann entstehen Schimmelpilze (Schimmelbildung)? Was sind Wärmebrücken (Kältebrücken)?
Wenn man von Schimmel in der Wohnung als mietrechtliches Problem spricht, sind damit biologische Schimmelpilzarten gemeint, die unerwünschte Folgen für die Mieter oder Bewohner von Wohn- oder Geschäftsraum haben.
Der Schimmel in der Wohnung bzw. der Schimmelpilz kann zu Geruchsbelästigung führen, er kann auf Wänden, Tapeten oder Möbeln sichtbar werden, er kann allergische Reaktionen auslösen oder zu Vergiftungen – im Extremfall mit tödlichem Ausgang – führen.
Aus mietrechtlicher Sicht unterscheidet man:
- I. Wahrnehmbarer Schimmel in der Wohnung (Geruchsbelästigung, optische Beeinträchtigung durch sichtbare Stockflecken oder ggfls. farbige, schwarze oder weiße Schimmelbildung an oder unter Tapeten)
- II. Nicht wahrnehmbarer Schimmel in der Wohnung (Geruchsneutraler Schimmel, Schimmelpilzsporen lagern sich nicht sichtbar ab und befinden sich nur in der Raumluft)
- III. Gesundheitsschädlicher (giftiger bzw. toxischer) Schimmel in der Wohnung (entweder aufgrund der Schimmelart und/oder aufgrund seiner hohen Konzentration in der Raumluft)
- IV. Nicht gesundheitsschädlicher (ungiftiger bzw. nicht-toxischer) Schimmel in der Wohnung (entweder wegen zu niedriger Konzentration und/oder wegen ungiftiger bzw. keine Gesundheitsschäden verursachende Schimmelpilzart).
Ursachen für Schimmelbefall
Grundsätzlich muss man bemerken, dass Schimmel in der Wohnung erst entsteht, wenn die Bedingungen dafür optimal sind. Dazu gehören, eine über längere Zeit andauernde zu hohe Luftfeuchtigkeit (ab ca.70% Raumluftfeuchte) und /oder eine zu hohe Feuchtigkeit in den Wänden oder Gegenständen der Wohnung.
Niedrige Temperaturen fördern zwar nicht grundsätzlich das Wachstum, sind aber oft am Niederschlag der Feuchtigkeit an den Wänden ursächlich beteiligt. Neben den genannten Ursachen ist allerdings auch oft das nicht korrekte oder eben für den Feuchtigkeitseintrag zu geringen Luftwechsel in der Wohnung verantwortlich. Da hier jede Wohnung entsprechend einmalig ist (Baustoffe, Inventar, Verhalten) gibt es hier auch keine Pauschalisierung.
Mehr Informationen über mögliche Ursachen für Schimmel finden Sie auch in folgenden Artikel
Was sind Wärmebrücken und warum bildet sich besonders häufig hier der Schimmel?
Schimmel in der Wohnung tritt vermehrt an sogenannten Wärmebrücken (fälschlicherweise auch Kältebrücken genannt) auf. Diese Wärmebrücken sind Stellen an der Wand, die auf Grund Ihrer Konstruktion innerhalb des Gebäudes die Wärme schneller nach außen leiten, als andre Teile der Wand. Die klassischen Wärmebrücken sind Fenstersturz(weil aus Beton gegossen) oder aber der klassische Rollladenkasten weil dieser nicht ordentlich gedämmt wurde, oder aber auch die Fensterleibungen, die sehr oft zum Fenster hin nicht optimal gedämmt oder beim Einbau schlecht ausgeführt wurde.
An diesen klassischen Wärmebrücken schlägt sich sehr oft eben die warme und feuchte Luft nieder, weil das Bauteil eben kalt ist, und die Feuchtigkeit in der Luft dort darüberstreicht und kondensiert. Die sogenannte Taupunkttemperatur wird an diesen Stellen oft unterschritten und es bildet sich eben Wasser auf der Oberfläche und kann die Wand durchnässen und somit Schimmel fördern.
Eine Wärmebrücke liegt im Allgemeinen dann vor, wenn die kalte Wandstelle den Wert von 12,6 ° C. unterschreitet.
Lesen Sie weiter: Welche Schimmelpilzarten sind toxisch?